In den Weihnachtsferien wieder ein Hörbuch, Ottessa Mosfeghs Eileen, auf der Shortlist für den Man Booker Prize 2016, eindringlich gelesen von Alyssa Bresnahan. Auf Polnisch ist der Roman schon erschienen, Französisch, Italienisch und Spanisch kommen demnächst, auf eine deutsche Übersetzung müssen wir wohl noch länger warten. Die Autorin spricht offen darüber, dass sie gezielt einen Genreroman geschrieben habe, um vom Schreiben leben zu können (Eileen started out as a joke), nachdem sie zuvor schon Literaturpreise gewonnen, aber wenig Geld damit verdient habe. Das hat sich mit der schrägen Geschichte von der komplexbeladenen Tochter eines Alkoholikerehepaares sicher geändert. Von Beginn an düster und bedrückend, und schlussendlich eine interessante Charakterstudie mit flachem Spannungsbogen, die trotz des zeitlichen Rahmens (die Vorweihnachtszeit in den 60er-Jahren) so gar nichts Weihnachtliches hat. Daher hat es mich streckenweise fast Überwindung gekostet, mir die Geschichte weiter anzuhören. Doch ab der Mitte nimmt die Handlung Fahrt auf, und das Ende ist einigermaßen überraschend, nicht vollkommen glaubwürdig, aber atmosphärisch gut gelungen. Für Freunde literarischer Krimis empfehlenswert, aber für Fans von Weihnachtsromantik besser erst nach den Feiertagen.
[…] Moshfeghs Roman Eileen war eines der ersten Bücher, die ich auf diesem Blog besprochen habe, begleitet von der Warnung, […]
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